Akkumulatoren: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''isl''' von [http://www.schulze-elektronik-gmbh.de Schulze]
* '''isl''' von [http://www.schulze-elektronik-gmbh.de Schulze]
* '''Microlader''' von [http://www.orbit-electronic.de Orbit]
* '''Microlader''' von [http://www.orbit-electronic.de Orbit]
'''Balancer'''
Da LiPo-Akkus sehr emfindliche auf Über- oder Unterladung sind, sollte ein [[Balancer]] zwischen das LiPo-fähige Ladegerät und den LiPo-Akku geschaltet werden. Über ein zusätzliches Balancer-Kabel zwischen LiPo-Akku und Balancer misst der Balancer während des Entlade- und Ladevorgangs auch die Spannung zwischen den einzelnen Zellen eine LiPo-Akkupackes. Somit verhindert er, das einzelne Zellen überladen werden bzw. zu starkt entladen werden, er 'balanciert' die Spannung für jede einzelne Zelle des Packs aus. Ferner dient er dem Schutz vor Tiefentladung und Überladung des ganzen Akkus. LiPo-Akkus ohnen Balancer-Anschlußkabel können auch nachgerüstet werden.
Auszugsweise einige Balancer
* '''LiPo Balancer plus''' von Graupner
* '''LIPOLY EQUALIZER''' von Robbe


== Kapazität ==
== Kapazität ==

Version vom 22. Februar 2006, 09:19 Uhr

Akkus (Kurzform von Akkumulatoren) werden im Modellbau zur transportablen Stromversorgung eingesetzt. Zum Bespiel zur Senderversorgung, zur Empfängerversorgung und als Stromquelle des Antriebs bei elektrisch angetriebenen Modellen.

Blei

Bleiakkus sind die wohl einfachste und pflegeleichteste Art unter den wiederaufladbaren Energiespendern. Sie vertragen im Vergleich zu Lithium-Polymerakkus eine deutlich unsanftere Behandlung.

  • Abkürzung: Pb
  • Nennspannung: 2V
  • Entladeschlussspannung: 1,75V
  • Ladeschlussspannung pro Zelle: 2,4V
  • Ladestrom: 1/10C

Ihr hohes Gewicht hindert sie zwar am Einsatz in Modellhubschraubern, trotzdem haben sie ihren Platz im Modellbau gefunden. Sie werden vorzugsweise dort eingesetzt, wo es nur kurze Zeit um hohe Ströme geht, z.B. für die Elektrostarter der mit Verbrennungsmotor angetriebenen Modelle, oder als Energiequelle der Ladegeräte für andere Akkutypen.

Zur Herstellung von Bleiakkus werden, vereinfacht dargestellt, zwei Bleiplatten in verdünnte Schwefelsäure (dem Elektrolyten) getaucht. An beiden Platten entsteht Bleisulfat (PbSO4). Durch das Anlegen einer Gleichspannung wird der Akku geladen. Das an einer Platte entstandene Bleisulfat wird in Bleidioxid (PbO2) umgewandelt, das an der anderen in mehr oder weniger reines Blei. Der Sulfatrest geht wieder in den Elektrolyten über und erhöht damit die Konzentration der verdünnten Schwefelsäure.

Nickel-Cadmium

  • Abkürzung: NiCd
  • Nennspannung: 1,2V
  • Entladeschlussspannung: 0,8 - 0,9V
  • Ladeschlussspannung pro Zelle: 1,4V
  • Ladestrom: max. ???C

Nickel-Cadmium-Akkus sind heutzutage noch die am meisten eingesetzte Akkutechnologie. Sie zeichnen sich aus durch günstige Kosten, einfache Handhabung und hohe Belastbarkeit.

Durch einen EU-Ratsbeschluss (Ende 2004) wird die Verfügbarkeit von Nickel-Cadmium-Akkus in den nächsten Jahren zurückgehen, so daß auf Alternativquellen (z.B. Nickel Metallhydrid) ausgewichen werden sollte. Quelle: heise.de

Nickel-MetallHydrid

  • Abkürzung: NiMH
  • Nennspannung: 1,2V
  • Entladeschlussspannung: 0,8 - 0,9V
  • Ladeschlussspannung pro Zelle: 1,4V
  • Ladestrom: max. ???C

Lithium-Ionen

Lithium-Ionen-Akkus gibt es mit Kohle oder Graphit als Anodenmaterial. Die angegebenen Werte beziehen sich auf Kohle/Graphit.

  • Abkürzung: LiIo
  • Nennspannung: 3,6V / 3,7V
  • Entladeschlussspannung: 3V
  • Ladeschlussspannung pro Zelle: 4,1V / 4,2V
  • Ladestrom: max. 1C

Lithium-Polymer

  • Abkürzung: LiPo
  • Nennspannung: 3,7V
  • Entladeschlussspannung: 3V
  • Ladeschlussspannung pro Zelle: 4,2V
  • Ladestrom: max. 1C
  • Ladezustand für Lagerung: 3,8V (~40%), Lagerung im Kühlschrank

LiPo-Akkus (LiPos) ermöglichen aufgrund ihrer hohen Leistungsdichte sehr leistungsfähige Antriebe und lange Flugzeiten, die die bisherigen Akkutechnologien weit übertreffen. Allerdings sind sie auch etwas aufwendiger in der Handhabung und bedürfen sorgfältiger Behandlung. Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich der Begriff "Lithium-Polymer" eingebürgert, obwohl es eigentlich "Lithium-Ionen-Polymer" heissen müsste.

Im Gegensatz zu NiCd/NiMH-Akkus können LiPos ohne Probleme parallel geschaltet werden. Die Konfiguration wird normalerweise im Format "XsYp" angegeben, wobei "X" für die Anzahl der in Reihe (seriell) geschalteten und "Y" für die Anzahl der parallel geschalteten Zellen steht. Beim Konfektionieren werden die Zellen zunächst zu Parallel-Packs zusammengestellt, die dann wiederum seriell verschaltet werden. Es ist ratsam, pro Parallel-Pack Anschlüsse für Balancer, bzw. zur Spannungsmessung anzubringen.

Folgendes ist zu beachten:

  • Entladeschlussspannung - Tiefentladung verkürzt die Lebensdauer der Zellen
  • Ladeschlussspannung - Bei Überladung besteht die Gefahr des "Aufblähens" und im schlimmsten Fall Abbrennen der Zellen
  • Mechanische Beanspruchung vermeiden
  • Zu hohe thermische Belastung vermeiden
Zwei unbeschädigte LiPos
Eine aufgeblähte, defekte LiPos-Zelle

Die äussere Haut von LiPos ist sehr dünn. Deshalb müssen mechanische Belastungen durch scharfe oder spitze Gegenstände unter allen Umständen vermieden werden. Auch die Belastung, die durch Klettband entstehen kann, muss auf ein Minimum reduziert werden. Deshalb sollten die Zellen vor dem Aufbringen von Klett- bzw. Klebebändern eingeschrumpft werden.

Nach einem Absturz oder sonstigen mechanischen Belastungen sollte der Pack genauestens geprüft werden (Kurzschlüsse können auch erst zu einem späteren Zeitpunkt eintreten). Sollten irgendwelche Unsicherheiten bleiben, ist es besser den Pack zu entsorgen, als einen Brand zu riskieren.

LiPo-Akkus dürfen nicht über 60°C warm werden und eine Einzelzelle darf nicht unter 3,0V entladen werden, da ansonsten die Zelle irreparabel beschädigt wird. Für eine bedarfsgerechte Ladung sollten nur LiPo-Fähige Ladegeräte eingesetzt werden (LiPos niemals ohne Aufsicht laden). Im Zweifel bietet sich deshalb auch die Blumentopf-Lademethode an.

Sollte doch einmal der Fall eintreten, dass ein LiPo brennt, sollte man den Brand mit Sand ersticken oder mit einem Pulverfeuerlöscher löschen. Auf keinen Fall anderes Löschmittel einsetzen, v.a. kein Wasser, da Lithium hiermit sehr stark reagiert.

Falls ein LiPo-Akku nicht mehr die ursprüngliche Kapazität erreicht, kann es sein, dass eine oder mehrere Zellen "gedriftet" sind, d.h. ihr Spannungsniveau weicht von den anderen Zellen im Pack ab. Spätestens dann sollte man die in Reihe geschalteten LiPo-Zellen eines Akkupacks mit einem geeigneten Equalizer angleichen. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt sich der Einsatz von Balancern oder Equalizern sowieso bei jedem Ladevorgang.

Strombelastbarkeit

LiPos sind noch nicht so hoch belastbar, wie herkömmliche NiCD-Akkus, was aber durch Parallelschaltung ausgeglichen werden kann. Die Belastbarkeit wird in C angegeben, eine Belastbarkeit von 10C entspricht bei einem 1500mAh Akku also 15 Ampere. Werden drei dieser Zellen parallel geschaltet, erhöht sich neben der Kapazität des Packs auch die Belastbarkeit auf den dreifachen Wert, da jede Einzelzelle nur noch ein Drittel des Stroms verkraften muss. Neben der Dauerbelastbarkeit wird meist auch die Impulsbelastbarkeit angegeben, die von einer Zelle für einen kurzen Zeitraum verkraftet werden kann.

Die Dauerbelastbarkeit muss mindestens der durchschnittlichen Stromaufnahme im Flug entsprechen. Die Spitzenbelastbarkeit muss der Stromaufnahme bei Höchstdrehzahl und Vollpitch entsprechen.

Konfektionierung

Bei der Konfektionierung von LiPo-Packs wird folgende Vorgehensweise angewandt. Dabei sollten alle Anschlussfahnen, an denen gerade nicht gearbeitet wird, sicherheitshalber isoliert werden, um Kurzschlüssen vorzubeugen.

  1. Alle Zellen werden auf Spannung kontrolliert, starke "Ausreißer" sollten aussortiert werden
  2. Bei leichten Spannungsunterschieden werden alle Zellen mit den gleichen Einstellungen des gleichen Ladegerätes vollgeladen, so dass am Ende alle Zellen eine exakt gleiche Spannung aufweisen. Alternativ kann auch ein Equalizer (kein Balancer) verwendet werden
  3. Die Zellen werden parallel verschaltet (alle Minuspole miteinander verbinden, alle Pluspole miteinander verbinden) und mit Klebeband umklebt
  4. Je Parallel-Pack werden Einzelabgriffe zum Anschluss von Balancern und zur Spannungskontrolle angebracht
  5. Die Parallel-Packs werden in Serie verschaltet
  6. Das fertige Pack wird mit einem Sperrholz- oder CFK-Träger, woran die Anschlusskabel zugentlastet werden, eingeschrumpft

Teilweise wird empfohlen, zwischen den Zellen eines Parallel-Packs Spalten als Luftkanäle zur Kühlung zu lassen. Gerade unter der Haube, wo wenig Luftzirkulation herrscht, führt dies aber eher dazu, dass die mittleren Zellen wärmer als die äußeren Zellen werden, worunter die Lebensdauer der Zellen leidet. Ohne Spalt wird die Wärme der mittleren Zellen dagegen auf alle Zellen verteilt.

Ladeverfahren

LiPo-Akkus werden im Konstantstrom-Konstantspannung-Verfahren geladen, d.h. bis zum Erreichen der Ladeschlussspannung wird mit konstantem Strom geladen und anschliessend mit konstanter Spannung bei kontinuierlich nachlassendem Ladestrom. Bei Erreichen der Ladeschlussspannung (bei 1C nach ungefähr 45min) ist der Akku zu etwa 80% voll, für die letzten 20% wird noch einmal die gleiche Zeit benötigt. Ein Erhöhen des Ladestroms bringt wenig, da die ersten 80% zwar schneller erreicht werden, dafür aber für die letzten 20% mehr Zeit benötigt wird. Zudem schadet es der Lebensdauer der Zellen.

rechter Lipo wurde mit NC-Ladeprogramm geladen -> defekt

Bei gealterten Packs wird die Ladeschlussspannung schneller erreicht und somit die Konstantstromphase kürzer, die Konstantspannungsphase dagegen länger.

Lader

Die Ladeschlussspannung muss genauestens eingehalten werden, da LiPo-Akkus im Gegensatz zu NiCD- und NiMH-Akkus keine Überladereserve haben. Neben entsprechenden LiPo-Ladegeräten sollten deshalb Balancer oder Equalizer eingesetzt werden.

Auszugsweise einige LiPo-Fähige Ladegeräte

  • X.peak 3 Plus von Jamara
  • Power von Kokam
  • Li-Po Charger 4 von Graupner
  • GMVIS Commander von GM (Graupner)
  • Ultimate Li von Robbe
  • MULTIcharger LN-5014 von Multiplex
  • Spectra II von Horst-Rüdiger Ginzel
  • Intellicontrol V3 von Simprop
  • isl von Schulze
  • Microlader von Orbit

Kapazität

Die Kapazität eines Akkus wird in Amperestunden [Ah] oder in Milliamperestunden [mAh] angegeben. Eine Milliamperestunde ist ein Tausendstel einer Amperestunde: 1000 mAh = 1 Ah, 1 mAh = 0,001Ah. Hat ein Akku eine Kapazität von 1 Ah (1000 mAh), so kann man diesem Akku theoretisch eine Stunde lang einen Strom von einem Ampere entnehmen, bis er leer ist. Praktisch wird der Akku aber durch den entladebedingten Spannungsrückgang zum Ende hin nicht mehr genügend Spannung abgeben können.

Leistungsdichte

Die Leistungsdichte gibt an, wieviel Energie ein Akku, bezogen auf sein Gewicht, speichern kann. Sie wird bei Akkumulatoren in Wattstunden pro Kilogramm angegeben [Wh/kg].

Ladestrom

Ladestrom bezeichnet die Stromstärke, mit der ein Akku geladen wird. Er wird oftmals in "C" als Bezug auf die Kapazität des Akkus angeben.

Wie kommt man nun von "1C" auf den tatsächlichen Ladesstrom und auch auf die benötigte Ladezeit? Man entfernt einfach die Zeit aus der Kapazitätsangabe und multipliziert den Wert mit der Zahl vor dem "C"!

Beispielrechnung:

Kapazität: C = 2200 mAh
Ladestrom: Ilade = 0,5C
Ilade = 0,5 * 2200 mA
Ilade = 1100 mA
Ladezeit: t = C / Ilade
t = 2200 mAh / 1100 mA
t = 2 h

Für das gewählte Beispiel ergibt sich so rechnerisch ein Ladestrom von 1100 mA und eine Ladedauer von 2 Stunden. In der Realität liegt die Ladedauer etwas höher, da Verluste auftreten, die sich in Form einer Erwärmung der Zellen bemerkbar machen.

Literatur

  • Jochen Guther: Lithium-Polymer Akku-Technologie, Teil 1: Hintergrund und besondere Merkmale, Rotor 2/2004, Seite 50
  • Jochen Guther: Lithium-Polymer Akku-Technologie, Teil 2: Ladetechnik und Schutzschaltungen, Rotor 3/2004, Seite 52
  • Jochen Guther: Lithium-Polymer Akku-Technologie, Teil 3: Spannungscontroller und Überladeschutz, Rotor 4/2004, Seite 44

Weblinks