Kreisel

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Ein Kreisel (Gyroskop, kurz Gyro) wird im Modellbau verwendet, um ein Modell um eine Achse zu stabilisieren. Bei Modellhubschraubern ist diese Achse üblicherweise die Gier-(Heck-)Achse. Man könnte auch von einem Autopilot für die Heck-Steuerung sprechen.

Typen von Kreisel

Mechanischer Kreisel

mechanischer Kreisel

Dieser Kreiseltyp ist der älteste, er wird im Modellbau kaum noch verwendet. Ursachen dafür sind das hohe Gewicht der rotierenden Masse und die mechanische Anfälligkeit für Störungen. Das einzige aktuelle Modell mit mechanischem Gyro ist das Silverlit X-Ufo. Und auch dort wird statt eines Kardanisch gelagerten Kreisels (siehe Abbildung) nur ein Pendelkreisel eingesetzt.

Piezokreisel

Der Piezokreisel ist eine preiswerte Möglichkeit, eine Achse in einem Modell zu stabilisieren. Der zum Einsatz kommende Sensor beruht auf dem piezoelektrischen Effekt: Einige Kristalle (z.B. Bariumtitanat) geben bei mechanischer Belastung eine Spannung ab, die bei entsprechender Gestaltung des Kristalls gemessen werden kann. Anhand der Spannungsänderungen kann eine Bewegung des Modells festgestellt werden, die dann mit der entsprechenden Elektronik ausgeregelt werden kann.

Ein Nachteil dieses Kreiseltyps ist die Temperaturempfindlichkeit: Ändert sich die Umgebungstemperatur, so ändert sich auch die Empfindlichkeit, mit der der Kreisel Bewegungen feststellt. Um diese Temperaturdrift auszugleichen, muss die Kreiselempfindlichkeit manuell angepasst werden.

SMM-Kreisel

Robbe/Futaba GY401

Beim SMM-Kreisel (auch Piezo-Integral genannt) kommt ein Mikromechaniksensor auf Siliziumbasis (Silicon Micro Machine) zum Einsatz.

Einer der Vorteile von SMM-Kreiseln ist die weitestgehende Temperaturunabhängigkeit und die exaktere Steuermöglichkeit des Hecks.
Nachteilig ist allerdings der im Vergleich zum Piezokreisel noch hohe Preis.

Sehr verbreitet und fast schon als Referenz zu sehen ist der Futaba GY401. Das Gegenstück zu diesem Kreisel ist der LTG-2100T von Logictech. Manche behaupten, dass er noch eine Spur genauer arbeitet. Er kostet auch ca. 30€ weniger.

Kreiselmodi

Piezokreisel und SMM-Kreisel können in zwei unterschiedlichen Modi betrieben werden:

Normal-Modus

Im Normal-Modus wird das Servo so gesteuert, dass "ungewollte" Drehbewegungen (z.B. Drehmomentausgleich bei Pitchänderung) wieder ausgeglichen werden. Man kann dies auch als Dämpfung durch den Kreisel bezeichnen.

Heading-Hold-Modus

Im Heading-Hold-Modus (auch Heading-Lock- oder AVCS-Modus [Angular Velocity Control System] genannt) wird nicht die Drehrichtung sondern die Drehgeschwindigkeit des Helis um die Hochachse (Gier) gesteuert. Der Heading-Hold-Modus bewirkt, dass die Winkelausrichtung des Helis (um seine Hochachse) aufrechterhalten wird und nur durch das gewollte Steuern und nicht durch z.B. Wind verändert wird.

Befestigung

Kreisel reagieren empfindlich auf Vibrationen, die im Modell auftreten können und müssen deshalb mittels Schaumstoffunterlage schwingungsarm befestigt werden. Auf keinen Fall darf ein Kreisel mit Kabelbindern direkt auf dem Chassi befestigt werden.
Nach Möglichkeit den Kreisel außerhalb der Rotorebene befestigen, da sonst bei einem Absturtz der Kreisel stark beschädigt werden kann.

Einstellung

Heck absolut leichtgängig und spielfrei, die Schubstange läuft gerade (nicht im leichten Bogen), die heckschiebhülse steht beim schweben mit ca 5Grad Anstellwinkel der Hero-Blätter etwa in der Mitte, der Abstand Mitte Kugel zur Drehachse Servo Heck etwa 5-12mm (je nach Servotyp). Bei nicht leichtgängiger Heckschiebehülse kann mit WD40 oder Waffenöl nachgeholfen werden.

Die Blatthalter haben nicht etwa einen Lagerschaden? Hauptrotorblätter abmachen, Steuerstange zum Heck am Servo aushängen, Heli auf drehzahl bringen, mit der Hand steuerstange bewegen und schauen, obs schwer geht.

Die Kugelpfannen an der Heckbrücke sind beweglich, aber ohne viel Spiel festgemacht? Nach "Festschrauben" wieder 1/4 bis 1/2 Umdrehung lösen, die Kugelpfannen müssen der Kreisbahn der Kugeln folgen können.


Einstellungen zum Align-Kreisel

1. Gyro in Head Hold, oder auch Head Lock genannt, stellen - empfindlichkeit 100%

2. Trimmung/Servo-Mitte Gier so einstellen, dass der Servo (nach dem in die Mitte rühren) nicht mehr wegkriecht ( so gaanz bekommt man es nicht weg, aber die Heckbrücke sollte länger als 1minute brauchen, um auf Anschlag zu gehen)

3. Trimmung/Servo-Mitte ab jetzt nicht mehr verstellen

4. Gyro in Normalmodus, Empfindlichkeit auf 50%

5. Heli einschweben, Steuergestänge (nicht Trimmung!) so einstellen, dass Heli beim schweben nicht mehr wegdreht

6. Gyro in HH-Modus, Empfindliochkeit 50%

7. Empfindlichkeit so hart wies geht zudrehen, in kleinen Schritten vortasten (max 5% auf einmal), Heli soll im schnellen Vorwärtsflug nicht pendeln, beim Alarmstart aber auch nicht wegdrehen.

Fertig!

Beim ersten Einschaltem am Tag (nach Temperaturwechseln, zB aus Heissem Auto auf den Platz) Funke an, Akku anstöpseln, Mitte trimmen (an der Funke), 5min stehen lassen, kurz abstöpseln, anstöpseln, Trimmen, fliegen.

Einstellung zum ACT Pico SMM

'n Tipp zum ACT: andersrum einstellen wie in der Anleitung:

1. Sender trimmen/Nullstellung, bis die Heckhülse nicht mehr wandert

2. im Normalmodus mechanisch einstelln, bis er stabil schwebt hierbei nicht die Trimmung am Sender, sondern Gestängelängen/Servoposition anpassen

3. nun der Trick: Dynamik VOLL Aufdrehen, Empfindlichkeit erhöhen, bis pendeln anfängt, Dynamik bischen weiter zudrehen, Empfindlichkeit weiter erhöhen usw.

Einstellung GY401 nach DocTom

Vorwort:

Achtung diese Einstellung ist nur für die Piloten, die immer im AVCS bzw. HH-Modus fliegen. Da die "normale Einstellung" laut Anleitung für beide Modis (normal/AVCS) gedacht ist, fehlt dem Kreisel im HH-Modus etwas an Performance. Das ist jedoch mit meiner Einstellung zu korrigieren.


Prüfung am Modell vor der Einstellung:

  • Bitte prüft als erstes ob die Riemenspannung (falls vorhanden) in Ordnung ist. Der Riemen sollte sich mit leicht erhöhtem Druck bis in die Mitte drücken lassen und mit starkem Druck bis zur anderen Seite drücken lassen.
  • Als nächstes seht Euch Euer Modell von der rechten Seite aus an und schaut dabei auf den Heckrotor. Der Heckrotor sollte linksherrum (gegen den Uhrzeigersinn) drehen wenn Ihr den Hauptrotor in seine Drehrichtung dreht. Wichtig ist dabei auch das die Heckblätter mit der stumpfen Seite voraus laufen.
  • Jetzt überprüft Ihr die Wirkrichtung vom Gyro und der Steuerung. Schaut von hinten auf Euren Hubi und stellt die Heckrotorblätter (auf) wie im Flug. Die Blätter haben eine abgerundete (stumpfe)- und eine Spitze (Messersschneide) Seite. Steuert Ihr jetzt den Stick an der Funke nach Links, muss auch Messersschneide nach links und nach rechts auch Messersschneide nach rechts gehen. Ist das nicht der Fall, musst Ihr bei Kanal4 die Richtung umdrehen. Jetzt habt Ihr die richtige Steuerrichtung, kommen wir jetzt zur Wirkrichtung.Ihr bewegt jetzt das Heck schnell nach links (Nase nach rechts) dann muss auch Messersschneide nach links gehen und dann schnell nach rechts so muss auch Messersschneide nach rechts gehen. Ist das nicht der Fall müsst ihr den kleinen Schalter am Gyro umschalten (Nein nicht den Digimode on, den anderen :-) )


Die Einstellung

  • Ihr stellt bei Eurem Heli 100% Empfindlichkeit Normalmode ein.
  • Servohorn 90° zum Servo, Servohalter lösen, Heckblätter in den Haltern einklappen (ein Blatt vor, das Andere nach hinten)und Delay am GY401 auf Null drehen.

An optimalsten,für jeden Heli, sind 90 Grad am Servo, 90 Grad an der Anlenkung am Heck, die Heckpitchhülse in der Mitte vom verfügbaren Weg und die Blätter übereinander (fluchtend, 0° Pitch). Ihr müsst evtl. bei Euren Modellen etwas mit den Anlenkungslängen zu der Pitchhülse ausprobieren, bis Alles 100% stimmt, dass ist aber bei den meisten Modellen, ausser dem TRex600 nicht nötig.

  • Digimode aus (ist besser für Euer Servo). Akku am Modell anklemmen.
  • Wenn ihr jetzt von oben drauf schaut das Servo etwas verschieben oder die Gestängelänge ändern, so dass die Blätter genau übereinander stehen (fluchten, 0° Pitch), Servohalter fest schrauben oder Gestänge wieder einklipsen.
  • Nun am Limiter vom GY401 den möglichen Weg einstellen, bis eine Seite anläuft. Die Seite die als erstes anläuft gibt den Ton an. Der Wert am Limiter sollte ca. bei 100% liegen. Wenn Ihr weniger erreicht, muss die Anlenkung am Servo weiter nach innen einhängt werden und wenn Ihr mehr erreicht die Anlenkung weiter nach aussen einhängen.
  • Dann klemmt Ihr den Akku wieder ab und stellt an der Funke die Empfindlichkeit des Kreisels im AVCS/HH-Mode auf 60-65%.
  • Den Heli dann im AVCS/HH Mode Initialisieren und Fliegen.

Ein Umstellen nach dem Initialisieren in den Normalmode ist nicht mehr nötig, wer das so gewohnt ist kann es tun aber nicht im Normalmodus fliegen!

Beim Fliegen könnt Ihr die Empfindlichkeit höher drehen bis das Heck anfängt hin und her zu zappeln (schwingen) und dann wieder soweit zurück bis es sauber steht. Achtet bitte auf Eure Kopfdrehzahl, ist diese zu gering hält auch der beste Kreisel nicht. Ich wünsche Euch viel Erfolg und stehe Euch auch weiterhin für Fragen gerne zur Verfügung.

Euer TomTomFly (DocTom)

Eure Erfahrung & Kommentare zu der Einstellung

hier rein: http://www.rc-heli-fan.org/viewtopic.php?p=347787#347787

Siehe auch