Selbstbau-Netzteil
Jedes 12V-Ladegerät benötigt eine Stromquelle. Auf dem Flugplatz ist dies meist eine Autobatterie, zuhause wird ein Netzteil verwendet. Labornetzteile sind jedoch sehr teuer, so dass ein PC-Netzteil eine günstige Alternative darstellt.
Methode 1: Eingeschalteter PC
Hierbei wird einer der Stecker verwendet, die normalerweise für die Versorgung von Festplatten verwendet werden. Die roten Kabel liefern 5V, die gelben 12V und an den schwarzen liegt Masse. Mit einem entsprechenden Adapter, z.B. aus einem ausgeschlachteten PC, stellt man nun die Verbindung zu den benötigten Anschlüssen, z.B. 4mm Buchsen her. Diese werden zweckmäßigerweise in einer Frontblende des PC-Gehäuses verklebt oder verschraubt. Bei eingeschaltetem PC kann man nun die benötigte Spannung abgreifen.
Methode 2: Separates Netzteil
Ein separates Netzteil hat den Vorteil, dass der PC zum Laden nicht eingeschaltet sein muss und man es leichter transportieren kann. Zum Anschluss des Ladegerätes werden an eine schwarze und gelbe Leitung jeweils entsprechende Buchsen angelötet.
Im Gegensatz zu älteren AT-Netzteilen, die über den Netzschalter eingeschaltet werden, werden ATX-Netzteile über zwei Kontakte am Mainboard-Stecker eingeschaltet. Für die Verbindung des grünen und eines schwarzen Kontaktes kann man eine Drahtbrücke verwenden oder die beiden Kabel verlöten.
Der Nachteil eines separaten Netzteils ist, dass für die Spannungsstabilisierung der 12V-Leitung Last auf der 5V-Leitung benötigt wird. Dies kann z.B. durch eine angeschlossene Halogen-Lampe oder durch einen 25W Lastwiderstand mit 15 Ohm erfolgen (am Widerstand fallen dann ca. 10W Wärmeleistung, bei einem Strom von ca. 0,8A, an). Da diese im Betrieb je nach Leistung allerdings sehr warm werden kann, sollte sie entsprechend geschützt werden, um Verletzungen oder Bränden vorzubeugen.
Eine Halogen-Lampe kann schon mit 10W ausreichend dimensioniert sein, wobei die Wärmeentwicklung noch relativ gering ist. Empfehlenswert ist, wenn man den Lastwiderstand nah am Lüfter mit Kabelbindern so montiert, dass genug Luft am Widerstand vorbeifließen kann, damit der Luftstrom den Widerstand kühlt.
Man kann die Stabilität der Ausgangsspannung erhöhen, indem man am 12V-Ausgang drei Kondensatoren zueinander parallel mit 16V und 470µF lötet oder schraubt. So können Spannungsspitzen und Spannugslöcher vermieden werden.
Im Test mit einer 10W Halogen-Lampe warnte das Spectra II beim Einschalten des Netzteils zwar vor Unterspannung, ein 3s3p LiPo-Akku liess sich dennoch mit 4,5A laden. Allerdings lässt sich hieraus nicht ableiten, wie es sich bei höheren Strömen und Spannungen verhält.
Nicht benötigte Kabel entfernen
Bei einem AT-Netzteil sollte es ausreichen, die nicht benötigten Kabel auf der Platine des Netzteils mit einem starken Lötkolben (~100 Watt) abzulöten. Bei einem ATX-Netzteil müssen dagegen Kabel, die im Mainboard-Stecker auf dem gleichen Kontakt liegen, miteinander verlötet werden. Die anderen Kabel können auf der Platine abgelötet werden.
Methode 3: Externe Spannungsstabilisierung am PC-Netzteil
Vorteil: Das Netzteil muss nicht geöffnet werden.
Nachteil: Ein weiteres Gerät in Sammlung des Modellbauers
Bis jetzt nur ein Link nach extern, aber die Aufarbeitung für das Heli-Wiki ist im Gange:
http://deft.de/atx/page_01.htm
Hinweise
Verwendet man mehrere der 12V-Leitungen, können auch mehrere Ladegeräte gleichzeitig versorgt werden. Allerdings ist darauf zu achten, dass das Netzteil die benötigte Leistung liefern kann. Ansonsten wird das Ladegerät vermutlich vor Unterspannung warnen.
Sollte sich das Netzteil beim Anstecken des Ladegerätes wieder ausschalten, muss das Ladegerät bereits vor dem Einschalten des Netzteils angeschlossen werden.
- Jedes Netzteil, an dem gearbeitet wird, sollte seit längerer Zeit ausgeschaltet sein, da die enthaltenen Kondensatoren auch nach dem Ausschalten noch sehr hohe Spannungen abgeben können und diese erst langsam abbauen.
- Nach Möglichkeit sollte die Arbeit nach dem Umbau vor dem ersten Einschalten von einem Fachmann überprüft werden.
- Bei externen Netzteilen kann die angeschlossene Halogen-Lampe sehr warm werden. Es besteht Verbrennungsgefahr.